KAPITEL   1

 

Für Klima und Konjunktur:

Erneuerbare Energien.

 

Pflanzen speichern Sonnenenergie. Raps dient einerseits als heimisches
Viehfutter, zum anderen enthalten seine Körner Öl - in umgerüsteten
Diesel-Fahrzeugen nutzbar.
 

August 2010. Russland erlebt den heißesten Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnungen (nach heutigen Messmethoden   - begonnen um 1870). Riesige Gebiete brennen. Moskau versinkt unter einer Rußglocke.

Berichte nennen insgesamt 10.000 Tote.

August 2010: Der regensreichste August seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gemäß heutigen Messmethoden in Deutschland.

August 2010: Hochwasseralarm in Ostdeutschland und Polen. Folge: Mehrere Hundert Millionen Euro Schaden in Sachsen.

Beachtliche Landstriche in China und ganze Bezirke Pakistans versinken in den Fluten. Tausende Tote.

Flutopfer in Pakistan fliehen durch’s Wasser – bedroht von vielerlei Giftschlangen.

 

Extreme Wetterlagen. Klimawandel?

Alles nur Panikmache? Bestenfalls Zufall?

 

Januar 2011:

Der frühere ARD-„Report“-Sendeleiter Dr. Franz Alt meldet auf der „Sonnenseite“

www.sonnenseite.com

2010 sei das weltweit wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen nach heutigen Messmethoden (begonnen um 1870) gewesen.

 

 

Januar 2011: Hochwasser in Deutschland. Extrem-Hochwasser in Australien. Ein Gebiet größer als Deutschland und Frankreich zusammen scheint geflutet. 200.000 Leute leiden großenteils darunter, davon 20.000 akut bedroht. In einer Stadt reißt eine zwei Meter hohe Springflut binnen Sekunden Autos mit sich.

Januar 2011: Hochwasser in Australien, Braslien. Sri-Lanka, Deutschland …

 

Extreme Wetterlagen. Klimawandel.

Diese mittelfristige – aber jetzt teils schon spürbare – Klimaveränderung hat Ursachen. Die, die seit langem vor dem „Treibhauseffekt“ warnen, nennen dafür unter anderem eine: Kohlendioxid (CO2). Zwar ein natürliches Gas. Aber wenn zu viel davon eine Art immer dichter wirkenden Mantel um den Globus legt, kann Sonnenwärme aus dem All zwar in die Erdatmosphäre rein, aber von dort immer weniger raus. Die Folgen: Durchschnittlich weltweit steigende Temperaturen.

Spürbar an immer stärkeren Wetterextremen. Wie Dürren, wie Stürme, wie Hochwasser.

 

Zu viel Kohlendioxid (CO 2): verbrannt in Kohle- und Erdöl-Heizungen in (Benzin- und Diesel-)Motoren, in Fabriken und vor allem in Kohle- und Erdgaskraftwerken.

Dazu schrieb „Der Spiegel“ (am 27. Dezember 2010): „Rund 338 der rund 428 Millionen Tonnen CO2, die im vergangenen Jahr in Deutschland ausgestoßen wurden, entfielen auf die Kraftwerksbetreiber, also mehr als drei Viertel.“

CO 2 aus Kohle-, Erdöl- und Erdgaskraftwerken.

Die Stromgewinnung in Deutschland trägt also ganz stark zur Belastung der Erdatmosphäre aus Deutschland bei.

 

 

Sommer 2010.

Im Golf von Mexiko scheint es endlich geschlossen: Das Loch am Meeresgrund, aus dem Hunderte von Millionen Tonnen Öl ins Wasser strömten. Die bisher weltweit größte Erdölkatastrophe.

 

Verbrennen von Öl (samt Folgeprodukten wie Benzin) in Motoren und Kraftwerken: Belastung der Luft mit dem Klimagas Kohlendioxid (CO 2).

Elektrizität in Wasser- oder Windkraftanlagen und mit Solarmodulen zu gewinnen, belastet die Luft dagegen mit 0 Gramm CO 2. Und wenn Pflanzenöl oder Biogas in Motoren verbrannt wird, hatten die Pflanzen zuvor schon gleich viel Kohlendioxid aus der Luft gezogen. Ein „CO-2-neutraler“ klimaverträglicher Kreislauf.

 

Dabei weisen ‚fossile’ Energieträger (wie Kohle, Erdgas oder Erdöl) noch einen ganz anderen Nachteil auf: Sie werden schon heute immer teurer. Laut ADAC lag etwa der Spritpreis in Deutschland 2010 im Jahresdurchschnitt so hoch wie noch nie. Das „Handelsblatt“ (online) warnt am 11. Januar 2011, die „Explosion der Rohstoffpreise“ (Erdöl: plus 20%) könne die erst 2009 wieder angestiegenen Konjunkturwerte abwürgen. Schließlich herrsche derzeit „Öl-Knappheit“.

 

 

Windanlagen an der Bundesautobahn A 61 Richtung Koblenz in
Rheinland-Pfalz. In Baden-Württemberg waren Anfang 2011 noch über 95%
der Landesfläche für Wintürme gesperrt.

August 2010. Die millionenfach verbreitete „ADAC-Motorwelt“ titelt:

“Vom Öl zum Strom“.

 

Fahren mit Elektroautos. Umweltfreundlich, wenn der Strom in ihnen mit erneuerbaren Energiequellen entstanden ist.

 

 

Regenerative Kräfte – erneuerbare Energien. Wie Sonne, Wasser, Wind, Pflanzen („Biomasse“) Erdwärme. Nutzbar, ohne die Umwelt mit zusätzlichem Klimagas Kohlendioxid (CO 2) zu überfrachten.

Bisher stammt der aus erneuerbaren Energien  in Deutschland genutzte Strom aus ihnen meist aus dem Inland - aus Mitteleuropa.

Erdöl, Erdgas und Uran lagern dagegen großenteils in fernen Ländern. Und zwar häufig in solchen, deren politische Systeme westeuropäischen Demokratien nicht entsprechen.

 

Derzeit (Statistik für 2008) gibt Deutschland für solche ‚fossilen’ Energieträger vom Ausland rund 87 Milliarden Euro pro Jahr aus. (So die Angabe von Stuttgarts Umweltministerin Tanja Gönner, CDU). Pro Kopf der Deutschen also über 1.000 Euro pro Jahr. Umgerechnet auf die 10-Millionen-köpfige Bevölkerung Baden-Württembergs:10 Milliarden Euro pro Jahr.

 

Wäre dieses Geld nicht viel sinnvoller ausgezahlt an badische Biogasbauern, württembergische Wasserkraftler samt Inhaberinnen und Inhabern von Wassertriebwerken im und um den Schwarzwald - oder südwestdeutsche Sonnenstromer?

 

Mit Arbeitsplätzen hier. Mit mittelständisch erwirtschafteten Steuerzahlungen im Inland.

Heimisch klimaverträgliche und unendlich wirkende Energien zu nutzen, würde ein ungeheures Konjunkturprogramm bedeuten – weit gehend ohne Geld aus der Steuerkasse. Dabei erwiesen sich regenerative Energien als volkswirtschaftlich absolut rentabel. Regenerativ rentabel.

Also immer und immer wieder.

 

Übrigens:

Noch während der „Finanzkrise“ 2008/2009 fanden im Bereich Erneuerbare Energien immer mehr Leute Arbeit. 2008 beschäftigte dieser Wirtschaftszweig 278.000 Personen. Diese Zahl erhöhte sich 2009 auf 300.000 (laut „Sonnenseite“ von Bigi und Franz Alt).

www.sonnenseite.com

(Neueste Meldungen aus dieser „Sonnenseite“ verschicken die Alts übrigens jeden Sonntag an gut 150.000 eMail-Adressen. Wer will, kann diesen „newsletter’ von der Sonnenseite“ kostenlos bestellen. Und wer zum Thema Erneuerbare Energien wirklich ‚was `wissen`will, sollte diesen „newsletter“ tatsächlich möglichst jeden Sonntag lesen.)

 

Die derzeit bei der Stromgewinnung aus erneuerbaren Energiquellen in Baden-Württemberg stärkste Energieträgerin: Wasserkraft.

 

Dazu Genaueres im hier folgenden Kapitel 2.

 

Übersicht